Jeder, der ein Fahrzeug anmeldet, bekommt heutzutage ganz selbstverständlich ein KFZ-Kennzeichen, also ein Nummernschild. Es wird vorne und hinten am Fahrzeug angebracht und soll der Identifikation des Fahrers dienen. In früheren Zeiten war das KFZ-Kennzeichen allerdings noch nicht so selbstverständlich wie heute.

Erste Ursprünge – das römische Reich

Den ersten großen Anstoß in die entsprechende Richtung gaben die Römer. Natürlich gab es damals noch keine Autos, doch auch sie besaßen Arten von Fahrzeugen, die sie verwendeten. Streitwägen sollten eine gewisse Kennung besitzen, um sie im Getümmel der Schlacht noch zuordnen zu können. Die Kennzeichnung generell wurde im späteren Verlauf der Geschichte auch für Kutschen verwendet. Allerdings beinhalteten diese Kennzeichnungen nicht unbedingt Nummern, sondern eher Farben und Wappen. Doch auch diese sollten bei der Entwicklung des modernen KFZ-Kennzeichens eine Rolle spielen.

Die ersten Kennzeichen innerhalb des Deutschen Reichs

Die Geschichte des KFZ-Kennzeichens beginnt Ende des 19. Jahrhunderts. Bereits damals erkannte man, dass die Anonymität im Straßenverkehr eher kontraproduktiv war. Zahlreiche Unfälle, in Verbindung mit Fahrerflucht, die nie aufgeklärt werden konnten, weil man den Fahrer nicht ausfindig machen konnten, stellten die Behörden vor ein Problem. Als Lösung führte man Autokennzeichen ein, die den Fahrer des Autos einwandfrei identifizieren sollten.

Im Oktober 1906 gab es den ersten Erlass, der die Kennzeichnung von Fahrzeugen regelte, der ein Jahr später in Kraft trat. Allerdings war man zu diesem Zeitpunkt noch weit von einer einheitlichen Regelung der Kennzeichnung entfernt. Die Kennzeichen der verschiedenen Länder hatten nach wie vor unterschiedliche Strukturen und beinhalteten zum Beispiel römische Zahlen.

Veränderung der Kennzeichen nach dem 2. Weltkrieg

Die erste große Veränderung der KFZ-Kennzeichen fand nach dem 2. Weltkrieg statt. Hier nutzten die Siegermächte verschiedene Farbvariationen, um Fahrzeuge ihren Besatzungszonen zuzuordnen. Dabei gab es zu Beginn folgende Farbvariationen:

– schwarze Schrift auf blauem Hintergrund: britische Besatzungszone
– schwarze Schrift auf rotem Hintergrund: französische Besatzungszone
– schwarze Schrift auf weißem Hintergrund: sowjetische Besatzungszone
– schwarze Schrift auf orangenem Hintergrund: amerikanische Besatzungszone.

Dieses System hielt sich bis zum Jahre 1948. Von diesem Zeitpunkt an wurden die Kennzeichen in ihren Grundzügen vereinheitlicht. Man einigte sich auf die Verwendung von weißer Schrift auf einem schwarzen Hintergrund. Von nun an wiesen Buchstabenkürzel auf die entsprechenden Besatzungszonen hin. In der amerikanischen Zone fügte man zum Beispiel ein „A“ vor der eigentlichen Bezeichnung des Landes hinzu, in der französischen Zone hingegen ein „F“ etc.

Der Wechsel zum heutigen Kennzeichen

Die heutigen Kennzeichen fanden ihren Ursprung in der DDR und wurden dort im Jahre 1953 eingeführt. Die BRD behielt das bis dahin gültige System noch bis zum Juli 1956, bevor auch sie zum aktuell gültigen System wechselte. Auch interessant zu wissen ist, dass das Material des Nummernschildes sich grundsätzlich seit dessen Einführung nicht geändert hat. Schon im Deutschen Reich bestand das Nummernschild aus einem Stück blech. Erst im Jahre 2013 wurde die Möglichkeit geben, ein Nummernschild aus Kunststoff zu wählen.