Nachdem Volkswagen bereits seit Jahr 2015 wegen manipulierter Abgaswerte in der Diskussion steht, weitet sich eben jener nun auch auf Daimler aus. Im Rahmen der aktuellen Vorwürfe weitet das Unternehmen seine freiwillige Nachbesserung aus. Zu Beginn waren lediglich 270.000 Fahrzeuge betroffen, doch mittlerweile ruft das Unternehmen mehr als drei Millionen Fahrzeuge mit einem Dieselmotor zurück. So sind nun auch Mercedes-Transporter, C- sowie E-Klasse vom Rückruf betroffen. Laut den Aussagen des Unternehmens wurde jedoch nie das geltende Recht verletzt.

Software regelt Abgasverhalten bei kalten Temperaturen

Daimler ruft nun mehr als drei Millionen Dieselfahrzeuge zurück und möchte somit den Schadstoffausstoß senken. Demnach ist diese Rückrufaktion ein Bestandteil des „Zukunftsplans für Diesel-Antriebe“, einer Strategie, die der Vorstand bereits am 18. Juli 2017 beschlossen hat. Demnach werden nahezu alle Fahrzeuge mit den Abgasnormen Euro 5 und Euro 6 einem Update unterzogen. Laut den ersten Aussagen des Unternehmens soll die Aktion rund 220 Millionen Euro kosten und im Laufe der nächsten Wochen beginnen. Besitzer von Mercedes-Fahrzeuge müssen keine zusätzlichen Kosten befürchten und müssen für die Durchführung des Updates rund eine Stunde einplanen. Zudem soll schnellstmöglich eine Generation neuer Dieselmotoren eingeführt werden, sodass die aktuellen Probleme der Vergangenheit angehören. Des Weiteren soll somit das Misstrauen der Kunden überwunden werden. Das Unternehmen sieht den Dieselantrieb auch in Zukunft als besonders wichtig an, da die Technologie eine besonders niedrige CO2-Bilanz ermöglicht.

Laut den Aussagen des WDR und NDR sind rund eine Million Fahrzeuge mit einer illegalen Software ausgestattet. Das KBA untersucht zum aktuellen Zeitpunkt zwei Motorklassen, welche durchweg mit einer Betriebssoftware ausgestattet sein könnten. Die Grundlage der Untersuchungen stellt das Ergebnis eines Durchsuchungsbeschlusses dar, welcher vom Amtsgericht im Mai des letzten Jahres angeordnet wurde.

Daimler-Rückruf wird ausgeweitet

Bereits seit März 2017 ermittelt die Staatsanwaltschaft aufgrund eines möglichen Abgasbetrugs. Gegenstand der Untersuchung sind die Motoren mit der Kennung OM 642 und OM 651, welche zwischen den Jahren 2008 und 2016 in Dieselfahrzeuge eingebaut wurden und über eine unerlaubte Abschalteinrichtung verfügen könnten. Der NEFZ-Prüfzyklus, welcher im September 2018 endgültig vom WLTP abgelöst wird, lies durch solche Abschaltvorrichtungen Manipulationsmöglichkeiten, sodass die Fahrzeuge im Realbetrieb wesentlich mehr Schadstoffe ausstoßen. Im Falle einer Abgasmanipulation wäre eine Zulassung der entsprechenden Fahrzeuge nicht möglich gewesen. Dennoch wehrt sich das Unternehmen gegen die Anschuldigungen und betont immer wieder, sich an das geltende Recht gehalten zu haben. Im Zentrum des Abgasbetrugs steht ein Thermofenster, welches die Abgasreinigung bei einem Über- oder Unterschreiten eines bestimmten Temperaturbereichs herunterregelt. Neben Daimler haben sich auch andere Hersteller dazu verpflichtet, Fahrzeuge zurückzurufen und die entsprechende Abschaltvorrichtung zu entfernen. Zu Beginn des Rückrufs standen lediglich 270.000 Fahrzeuge der V- und Kompaktklasse zum Rückruf, doch mittlerweile wurde die Anzahl der betroffenen Fahrzeuge auf drei Millionen ausgeweitet. Doch auch Audi und BMW kündigten bereits an, dass Fahrzeuge der Euro-5-Norm freiwillig zurückgerufen und nachgebessert werden, sodass die drohenden Fahrverbote abgewendet werden können.

Vorwürfe des KBAs werden abgewehrt

Das Thermofenster, dass der Gegenstand der Abgasmanipulation ist, soll demnach die Abgasnachreinigung außerhalb eines definierten Temperaturrahmens herunterregeln, um bestimmte Komponenten im Motor zu schützen. Kritiker sagen jedoch, dass die Spielräume der EU-Regelung gnadenlos ausgenutzt werden. Für das Unternehmen stellt die Abgasnachreinigung ein hoch komplexes und wichtiges Thema dar. Zudem werde das Unternehmen gegen das Urteil des KBAs einen Einspruch einlegen. Aktuell sind sämtliche Fahrzeuge mit einem Motor, welcher die Kennung OM 642 oder OM 651 besitzt, vom Rückruf betroffen. Das Unternehmen gab noch kein offizielles Statement über die Betroffenen Fahrzeuge, allerdings werden die Aggregate in der beliebten C- und E-Klasse verbaut. Auch die S-Klasse mit der Kennung 350-CDI sowie die R-Klasse setzen auf diese Aggregate. Zudem könnte auch die neuste Version des Motors betroffen sein, welcher unter anderem in Fahrzeugen ab der B-Klasse verbaut wird.

Für Besitzer eines Daimler-Fahrzeugs steht das Abwarten auf den offiziellen Rückruf im Vordergrund. Das Unternehmen werde sich aufgrund der Untersuchungen nicht zu den Spekulationen äußern. Ähnlich wie bei Volkswagen könnte es zu einer Klagewelle kommen. Zudem machten sich sämtliche Autobanken strafbar, indem fehlerhafte Finanzierungsverträge vermittelt worden, sodass Kunden weiterhin ein Recht auf einen Widerruf haben.

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